13 Experten geben Tipps zur Förderung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz
Die Arbeitswelt sieht heute ganz anders aus als früher. Diese Experten und Vordenker helfen Ihnen bei der Bewältigung des Wandels und geben Ihnen Einblicke und Tipps, wie Sie besser mit Kollegen zusammenarbeiten und Teams motivieren können.
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01Einführung
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02Verbinden Sie Ihre Belegschaft
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03Motivieren und inspirieren Sie Menschen
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04Rüsten Sie Ihre Mitarbeiter mit den richtigen Prozessen und Tools für den Erfolg aus
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05Fördern Sie das Wohlbefinden und positive Gewohnheiten
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06Machen Sie die Arbeit menschlicher
Heutzutage arbeiten viele von uns in einer Kombination von Büro- und Heimarbeitsplätzen. Digitale Interaktionen sind heute an der Tagesordnung, wobei sich die Mitarbeiter unter bestimmten Umständen gelegentlich persönlich treffen.
Dieser neue, hybride Ansatz ermöglicht zwar eine größere Flexibilität und Autonomie für die Mitarbeiter, aber es gibt nicht gerade ein Regelwerk dafür, wie ein Team in dieser neuen Umgebung zu führen ist, sodass die Führungskräfte mehr Fragen als Antworten haben:
- Wie können Sie Ihre dezentrale Belegschaft miteinander verbinden?
- Was bedeutet es, Ihre Mitarbeiter zu motivieren und zu inspirieren?
- Welche neuen Prozesse und Tools sind erforderlich, um die Mitarbeiter auf Erfolgskurs zu bringen?
- Wie können Sie das Glück Ihrer Mitarbeiter und positive Gewohnheiten fördern?
Auch wenn es nicht nur eine richtige Antwort auf diese Fragen gibt, so gibt es doch einen Leitsatz: Verstehen Sie, worauf es Ihren Mitarbeitern ankommt. Zumindest sagen das die Experten.
In diesem Leitfaden haben wir wichtige Tipps und Erkenntnisse von Vordenkern zusammengetragen, die alle unterschiedliche Methoden zur Unternehmenskultur, zum Management und zur Kommunikation am Arbeitsplatz anwenden. Diese Experten sagen, dass wir durch das Verständnis, wer wir als Menschen sind und wie wir unser Inneres erschließen können, dazu beitragen können, eine effektive Zusammenarbeit zu ermöglichen, positive Gewohnheiten zu schaffen, Vertrauen zu fördern und vieles mehr. Hier sind ihre Ratschläge:
Verbinden Sie Ihre Belegschaft
Schaffen Sie Teamzusammenhalt
Jay Van Bavel ist Professor für Psychologie und Neurowissenschaften an der New York University.
Eine breite Vernetzung lässt sich in dieser neuen, hybriden Umgebung nicht leicht fördern, sodass Führungskräfte neue Möglichkeiten finden müssen, uns alle miteinander zu verbinden und Vertrauen aufzubauen.
Laut Jay Van Bavel haben Führungskräfte von flexiblen Mitarbeitern heute eine neue Aufgabe – und zwar das Schaffen eines Gemeinschaftssinnes. Wenn wir flexibles Arbeiten zukunftssicher machen möchten, müssen wir Mitarbeitern dabei helfen, ihre individuelle Identität, die durch die Arbeit von zu Hause entsteht, abzulegen und eine neue Gruppenidentität anzunehmen. Dies fördert die Zusammenarbeit und Innovationen.
Van Bavel hat einige Empfehlungen dazu, wie Führungskräfte diese gemeinsame Identität fördern können:
- Legen Sie gemeinsame Ziele fest, an denen alle zusammenarbeiten.
- Verwenden Sie gemeinsame Belohnungen, mit denen alle Mitarbeiter für Erfolg belohnt werden.
- Teilen Sie Erfolgsgeschichten, um die Sinnhaftigkeit von gemeinsamen Projekten zu unterstreichen.
- Entwickeln Sie Symbole, sodass alle Mitarbeiter Teil eines größeren Ganzen werden.
- Legen Sie soziale Normen fest, die eine Richtlinie für integratives Verhalten bilden.
- Agieren Sie als Teil der Gemeinschaft, um Mitarbeiter anzuregen, Ihrem Beispiel zu folgen.
Erfolgreiche Organisationen haben gesunde Normen, also müssen Sie sorgfältig darüber nachdenken, was diese Normen sind, sie kommunizieren und ihre Einhaltung belohnen.
Die Brücke zwischen Zusammenarbeit zu Hause und im Büro
Tessa West ist Associate Professorin für Psychologie an der New York University.
Laut Tessa West gibt es verschiedene Möglichkeiten, Videomeetings zu nutzen, damit jeder die kontextbezogenen Informationen erhält, die mit einer physischen Interaktion einhergehen, und so die Lücke zwischen den Mitarbeitern zu Hause und denen im Büro geschlossen werden kann.
Im Folgenden finden Sie die fünf Tipps für Video-Meetings zur Herstellung einer optimalen Umgebung für eine hybride Mitarbeiterschaft:
- So wenige Bildschirme wie möglich verwenden: Wenn sich Teilnehmer zusammen in einem Raum befinden, bitten Sie sie, dieselbe Kamera anstelle verschiedenster Eingabegeräte zu verwenden. Auf diese Weise können Sie sich auf die nonverbale Kommunikation zwischen den Teilnehmern im Raum konzentrieren.
- Regeln für Sprecherwechsel festlegen und Sprecheransicht vermeiden: Durch das Festlegen von Regeln schaffen Sie Inklusion und reduzieren die negativen Auswirkungen von Teilnehmern, die West als „Bulldozer“ bezeichnet und die das Gespräch an sich reißen.
- Den Chat strategisch einsetzen: Einige achten dann nur noch auf den Chat anstatt auf den Sprecher oder umgekehrt. Stellen Sie also sicher, dass Sie den Chat so nutzen, dass eine einheitliche Erfahrung für alle Teilnehmer gewährleistet wird.
- Möglichkeiten zur persönlichen Interaktion für neue Mitarbeiter schaffen: Zwar sollten Führungskräfte ihren Mitarbeitern nicht vorschreiben, wann und wie diese persönlich miteinander interagieren sollten, sie können aber natürliche Möglichkeiten zur physischen Interaktion für neue Mitarbeiter mit Teams aufzeigen und schaffen.
- Zeit für Networking priorisieren: Ganz gleich, ob ein Mitarbeiter im Büro oder remote arbeitet – Zeit für Networking ist immer wichtig.
Sie müssen Strukturen schaffen, die es Remote-Mitarbeitern ermöglichen, informelle Kontakte zu knüpfen, und nicht einfach davon ausgehen, dass sie auf andere zugehen werden. Denn Mitarbeiter, die remote arbeiten, können sich kaum ungezwungen mit Kollegen austauschen.
Motivieren und inspirieren Sie Menschen
Eine Unternehmenskultur, die Disruption fördert
Charlene Li ist Expertin für digitalen Wandel, Leadership und Kundenerfahrung. Li wurde von Fast Company zu einem der kreativsten Menschen in der Wirtschaft ernannt und ist Autorin von sechs Büchern, darunter ihr New-York-Times-Bestseller „Open Leadership“.
Heutzutage gehören Disruptionen zum Alltag. Es ist daher nicht nur wichtig, mit Disruptionen leben zu lernen, sondern auch trotz dieser Disruptionen erfolgreich zu sein. Um sowohl Mitarbeiter als auch Kunden in dieser Zeit zu unterstützen, müssen die Führungskräfte von heute ihre Unternehmenskultur so verändern, dass sie sich auf Disruption einstellen können, so Charlene Li.
Um diesen kulturellen Wandel herbeizuführen, bedarf es dreier Schlüsselprinzipien:
- Offenheit als A und O: Mit der kontinuierlichen Weitergabe von Informationen und einem transparenten Entscheidungsprozess können Führungskräfte Vertrauen aufbauen und Verantwortung zeigen.
- Unterstützen Sie die Handlungsfähigkeit jedes Mitarbeiters: Helfen Sie jedem Mitarbeiter zu verstehen, was er machen soll und was nicht. So kennt jeder genau seine Befugnisse und verliert keine Zeit.
- Seien Sie zielstrebig: Entscheiden Sie, welche Informationen Sie benötigen, um handeln zu können. Stellen Sie sich folgende Fragen: „Was ist die wichtigste Frage, die wir beantworten müssen, um eine Entscheidung treffen zu können?“
Das Wichtigste ist, dass Sie erkennen, dass Sie als Führungskraft Veränderungen herbeiführen müssen. Denn wenn Sie keine Veränderungen herbeiführen, dann sind Sie keine Führungspersönlichkeit, sondern ein Manager – Sie verwalten den Status Quo.
Allgemeine Tendenzen verstehen
Gretchen Rubin ist Host eines preisgekrönten Podcasts und New-York-Times-Bestsellerautorin.
Ihre Mitarbeiter sind nicht mehr nur an einem Ort. Das bedeutet, dass es wichtiger denn je ist, zu verstehen, was sie motiviert. Laut Gretchen Rubin können Sie sich selbst und Ihre Mitmenschen mit Hilfe eines Persönlichkeitsrahmens besser verstehen, der als „Die vier Tendenzen“ bekannt ist. Rubins Rahmen basiert auf einer Frage: Wie reagieren Sie auf Erwartungen? Wie Sie reagieren, spiegelt eine von vier Tendenzen wider:
Der Pflichterfüller: Pflichterfüller erfüllen sowohl äußere als auch innere Erwartungen – sie halten Fristen ein, möchten wissen, was andere von ihnen erwarten und erwarten auch viel von sich selbst. Sie konzentrieren sich ganz und gar auf Ausführung und Selbststeuerung. Von anderen werden sie daher oft als unflexibel angesehen.
Der Hinterfrager: Hinterfrager tun etwas, wenn sie es für sinnvoll halten – sie machen alles zu einer inneren Erwartung. Willkürlichkeit und Ungerechtigkeit sind nicht ihr Fall. Sie benötigen Vernunft und Logik bei allem, was sie tun.
Der Teamplayer: Teamplayer erfüllen äußere Erwartungen, haben jedoch Probleme mit inneren Erwartungen. Sie sind anderen gegenüber immer hilfsbereit, aber sich selbst zu helfen, fällt ihnen schwer. Das macht sie zu fantastischen Teammitgliedern, Freunden und Familienmitgliedern. Wenn sie innere Erwartungen in irgendeiner Form erfüllen wollen, benötigen sie konkrete äußere Sicherheit.
Der Rebell: Rebellen widerstehen beiden Erwartungstypen und erledigen alles auf ihre eigene Art und gemäß ihrem eigenen Zeitplan. Meistens hören sie noch nicht einmal auf sich selbst. Für Rebellen hat Identität einen hohen Stellenwert – sie treffen Entscheidungen basierend darauf, was ihre bestehende Selbstwahrnehmung untermauert.
Nur weil ein Tool bei Ihrem Kollegen [co-worker]funktioniert hat, heißt das nicht, dass es auch bei Ihnen funktionieren wird und umgekehrt. Wir müssen diese Unterschiede nur verstehen und respektieren.
Bestimmen Sie, was nötig ist, um Vertrauen zu schaffen
David Horsager ist der CEO des Trust Edge Leadership Institute, Geschäftsstratege, Keynote-Speaker und Autor.
Laut David Horsager ist Vertrauen der Dreh- und Angelpunkt für eine erfolgreiche Unternehmensstrategie. Führungskräfte müssen es fördern, bevor sie von ihren Mitarbeitern erwarten können, dass sie neue Prozesse und Veränderungen annehmen. Tatsächlich zeigen Untersuchungen von The 2021 Trust Outlook, dass der wichtigste Grund, warum Menschen irgendwo arbeiten wollen, das Vertrauen in die Führung ist. Wie wird man also vertrauenswürdig?
Horsager hat ein paar Empfehlungen in Form eines Acht-Säulen-Rahmens:
- Klarheit: Setzen Sie auf Klarheit und vermeiden Sie Zweideutigkeit und übermäßige Komplexität.
- Mitgefühl: Kümmern Sie sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um andere.
- Charakter: Gehen Sie den richtigen, nicht den leichtesten Weg.
- Kompetenz: Seien Sie frisch, sachbezogen und fähig. Gehen Sie mit der Zeit und bleiben Sie kompetent.
- Engagement: Gehen Sie Ihren Weg, selbst wenn Sie Hürden überwinden müssen.
- Zusammenhalt: Arbeiten Sie bereitwillig mit anderen zusammen.
- Beitrag: Seien Sie hilfsbereit und präsentieren Sie erwiesene Ergebnisse.
- Konsequenz: Bieten Sie ein gleichbleibendes Erlebnis für jeden und bauen Sie sich einen Ruf der Vertrauenswürdigkeit auf.
Sie glauben, Sie haben ein Innovationsproblem? Die einzige Möglichkeit, die Innovation in einem Team zu steigern, besteht darin, das Vertrauen zu erhöhen, damit die Mitarbeiter ihre Ideen einbringen und kreativer werden.
Willensstärke kultivieren
Lauren Eskreis-Winkler ist Assistant Professorin an der Kellogg School of Management der Northwestern University.
Laut Lauren Eskreis-Winkler liegt das Geheimnis des Erfolgs nicht in Talent oder Können, sondern bei der Willensstärke. Eskreis-Winkler hat sich über Jahre hinweg mit dem Thema der Willensstärke beschäftigt und herausgefunden, wie diese mit Erfolg zusammenhängt und was Menschen tun können, um sie zu kultivieren. Sie skizzierte drei wichtige Möglichkeiten, wie Sie zu einem willensstärkeren Menschen werden – oder anderen helfen können, es zu werden:
- Priorisieren Sie das Üben, indem Sie Ihre Überzeugungen ändern: Menschen mangelt es an Willensstärke, weil sie nicht üben – entweder wissen sie nicht, wie sie üben sollen, oder sie glauben, dass sie es nicht können. Ändern Sie zuallererst Ihre Einstellung zum Üben und lassen Sie sich nicht von Frustration oder Versagensängsten davon abhalten, weiterzumachen.
- Geben Sie Ratschläge, um Motivation zu gewinnen: Wenn jemand eine Aufgabe aufschiebt oder daran scheitert, liegt das in der Regel nicht daran, dass er nicht weiß, wie er sie erledigen soll, sondern daran, dass ihm die Motivation fehlt. Wenn Ihnen das nötige Selbstvertrauen fehlt, täuschen Sie es vor, bis Sie es schaffen. Handeln Sie wie ein Experte, geben Sie anderen Ratschläge und erinnern Sie sich selbst daran, dass Sie einen wertvollen Beitrag leisten können.
- Kultivieren Sie eine Wachstumsmentalität: Wir können entweder eine wachstumsorientierte oder eine starre Mentalität haben. Wir glauben, dass Fähigkeiten flexibel und veränderbar oder angeboren und unveränderlich sind. Unsere Mentalität hat einen enormen Einfluss darauf, ob wir durchhalten – wenn Sie nicht glauben, dass eine Veränderung möglich ist, warum sollten Sie dann versuchen, sich zu ändern? Indem Sie eine wachstumsorientierte Metalität und den Wunsch zu lernen kultivieren, legen Sie den Grundstein für Willensstärke.
Die Menschen denken, dass Erfolg wie „ein gerader Pfeil“ aussieht, und ich glaube, das liegt daran, dass erfolgreiche Menschen oft zu viel von ihren Erfolgen erzählen. Erfolg sieht in Wirklichkeit wie eine „verschnörkelte Linie“ aus, niemand weiß wirklich, wohin er will, und es wimmelt nur so von Misserfolgen.
Definieren Sie, wie Sie die Motivation fördern
Lindsay McGregor ist die Mitgründerin von Vega Factor und Co-Autorin des Bestsellers „Primed to Perform“.
Motivation ist ein heikles Thema und viele Führungskräfte tun sich damit äußerst schwer. Laut Lindsay McGregor lässt sich die Motivation auf einen Rahmen reduzieren, den Führungskräfte anwenden können, um ihre Mitarbeiter effektiv zu Höchstleistungen zu inspirieren. Das so genannte „Motivspektrum“ lässt sich in zwei Kategorien von Motiven einteilen: direkte und indirekte.
Direkte Motive
- Spiel: Sie lieben die Aktivität, die mit Ihrer Arbeit verbunden ist
- Zweck: Sie lieben das Ergebnis Ihrer Arbeit, da es mit Ihrer Identität, Ihren Werten und Überzeugungen übereinstimmt.
- Potenzial: Das Ergebnis Ihrer Arbeit liegt Ihnen am Herzen oder Sie sehen es als Sprungbrett zu einem weiteren Ziel
Indirekte Motive
- Emotional: Sie fühlen Druck, äußere Zwänge oder Schuldgefühle, etwas zu tun.
- Wirtschaftlich: Sie empfinden finanziellen Druck, um zu arbeiten, oder Sie tun etwas, um eine Belohnung zu erhalten oder eine Strafe zu vermeiden
- Trägheit: Sie tun etwas, weil Sie es schon immer getan haben
Bestimmte Teile dieses Motivspektrums können zu einem der beiden Leistungstypen führen, die McGregor identifiziert hat: taktisch und adaptiv.
- Taktisch: Befolgen Sie bewährte Praktiken, halten Sie sich an Pläne, halten Sie sich an Anweisungen
- Adaptiv: Schaffen Sie eine bessere Praxis; konzentrieren Sie sich auf Kreativität, Innovation und Problemlösung
Sie können sowohl durch indirekte als auch durch direkte Motive taktische Leistung erzielen, aber Sie erhalten nur durch direkte Motive adaptive Leistung.
Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, was der „Spiel“- oder „Zweck“-Grund dafür ist, etwas zu tun. „Spielen“, d. h. was man bei diesem Prozess interessantes lernen kann, und „Zweck“, d. h. was die Auswirkung dieser Tätigkeit ist. Sobald dies zur zweiten Natur geworden ist, wird es zu einer enormen Veränderung.
Rüsten Sie Ihre Mitarbeiter mit den richtigen Prozessen und Tools für den Erfolg aus
Maximieren Sie Ihre Meetings
Mark Bowden ist ein weltbekannter Experte für Körpersprache, Keynote-Speaker und Bestsellerautor. Er ist der Gründer und Präsident von TRUTHPLANE.
Heute wird nahezu überall gearbeitet: zu Hause, im Büro, am Flughafen im Café … Sie müssen die Kunst der hybriden Zusammenarbeit beherrschen, um unabhängig vom Standort mit Kollegen und Kunden in Kontakt zu bleiben. Mark Bowden gab 12 Tipps und Tricks, wie Sie das Beste aus Ihren hybriden Meetings herausholen können:
Um diesen kulturellen Wandel herbeizuführen, bedarf es dreier Schlüsselprinzipien:
- Inhalte in leicht verdaulichen Portionen: Sie müssen kurze Momente kreieren – „Inhaltshäppchen“ könnte man sagen – mit denen Sie das Publikum bei Interesse halten.
- Aktive Teilnahme fördern: Schaffen Sie ein einladendes Ambiente und gestalten Sie Ihre Inhalte optisch interessant und mit regelmäßigen Interaktionsmöglichkeiten.
- Den Dialog suchen: Suchen Sie sich einen Partner, mit dem Sie während des Meetings gut interagieren können, um einen Dialog zu eröffnen, der für eine entspannte und freundliche Atmosphäre sorgt.
- Verbindung durch Augenkontakt: Bringen Sie die Kamera auf Augenhöhe, lehnen Sie sich vor und bringen Sie die Gestik ins Bild.
- Ihre Kulisse darf Ihre Persönlichkeit widerspiegeln: Passen Sie Ihre Umgebung an, um Ihre Leidenschaften und Interessen widerzuspiegeln, beispielsweise mit persönlichen Fotos oder Ihren Lieblingsgegenständen.
- Deutliche und zuverlässige Audioqualität: Testen Sie, wie gut man Sie hört und rüsten Sie mit einem externen Mikrofon und Kopfhörern sowie einer stabilen Internetverbindung nach, wenn Ihr Audio nicht die gewünschte Qualität liefert.
- Stille ist nicht schlimm: Wenn Sie Stille akzeptieren, schaffen Sie Raum für Anmerkungen sowie Fragen und fördern einen wertvolleren Dialog.
- Ressourcen klug einsetzen: Erschaffen Sie eine Umgebung, in der der virtuelle Raum mehr beachtet und einbezogen wird. Fangen Sie beispielsweise damit an, Schilder und Hinweise zu platzieren, um an den Blickkontakt mit der Kamera zu erinnern.
- Angewohnheiten und Ton entsprechend anpassen: Passen Sie Ihre Angewohnheiten und Ihren Ton an, damit sich kein Teilnehmer ausgeschlossen fühlt. Sie können mit deutlicherer Kommunikation stärker auf Remote-Teilnehmer eingehen und mit Gesprächspartnern vor Ort mit ruhigerer Tonlage sprechen.
- Regelmäßig nach dem Rechten sehen: Wenn Sie auf Gesten achten die ein Gefühl oder Verlangen ausdrücken, sorgen Sie für einen guten Gesprächsfluss im Meeting, denn damit kommunizieren Ihre Teilnehmer ihre Bedürfnisse und verschaffen sich Zeit, um in die Diskussion einzusteigen.
- Visueller arbeiten: Zwar können Sie niemanden zwingen, die Kamera eingeschaltet zu lassen, doch Sie können die Meetingteilnehmer dazu motivieren, sie zu aktivieren, um mit dem zusätzlichen visuellen Reiz eine persönlichere und inklusivere Umgebung zu schaffen.
- Unterstützen: Beziehen Sie Remote-Teilnehmer bewusst ein und unterstützen Sie sie dabei, zu Wort zu kommen.
Haben Sie in einem Meeting [in a meeting] keine Angst vor Stille. Menschen brauchen manchmal ein paar Sekunden, um Inhalte zu verarbeiten und eine Antwort zu formulieren. Wenn Sie Ihrem Publikum die nötige Zeit für eine Antwort geben, erfahren Sie in Echtzeit, was in den Menschen auf der anderen Seite des Planeten vor sich geht – ein Wunderwerk unserer Zeit.
Meistern Sie die Kunst einer ansprechenden Präsentation
Dan Roam ist der Autor von fünf internationalen Bestsellern über Visualisierung und klare Kommunikation in Unternehmen.
Bestsellerautor Dan Roam zufolge ist der Einsatz von visuellem Material eine der wirksamsten Möglichkeiten, eine Botschaft zu vermitteln. Mit Zeichnungen und Bildern in Ihrer Präsentation können Sie Ihren Gedanken Ausdruck verleihen und herausfinden, ob andere die gleiche Einstellung haben. Das fördert gegenseitiges Verständnis und sorgt für bessere Beziehungen.
Stellen Sie sich Ihre Präsentation wie eine Geschichte vor, die Sie erzählen möchten – durch visuelles Material erwecken Sie diese Geschichte zum Leben. Roams Mechanismus, der „visuelle Decoder“, zeigt, dass einfacher in der Regel auch besser ist. Ein visueller Decoder ist eine vierteilige Struktur für die Präsentation von visuellen Informationen, um Geschichten einfach darzustellen. Die vier Bestandteile sehen folgendermaßen aus:
- Titel: Schreiben Sie den Titel Ihrer Geschichte auf. Er sollte kurz und aussagekräftig sein und zeigen, was Sie vermitteln möchten.
- Das Wer und Was: Zeichnen Sie sich selbst, zwei bis drei Personen, die Teil Ihrer Geschichte sind, sowie ein Symbol, das für einen Gegenstand oder ein Thema Ihrer Geschichte steht.
- Wirkung und Ergebnis: Legen Sie fest, woran Sie den Erfolg und die Wirkung Ihrer Geschichte messen würden. Zeichnen Sie ein einfaches Diagramm, in dem Sie festhalten, was Sie messen und welche Ergebnisse Sie im Verlauf der Zeit erzielen möchten. Keine falsche Scheu – Ihr Ziel darf groß sein.
- Planung und Timing: Überlegen Sie, wie Sie Ihre Geschichte realisieren möchten, und malen Sie einen einfachen Zeitstrahl oder Kalender mit Meilensteinen und den Schritten, die Sie zum Erreichen Ihres Ziels durchführen werden.
Die einfache Kraft des Zeichnens hilft uns allen, unsere dynamischsten Denker und Präsentatoren zu werden, insbesondere in einer Welt, in der so viele unserer Präsentationen und Meetings aus der Ferne stattfinden.
Ideen durch Verbindungen anregen
Jeremy Utley ist Director of Executive Education an der d.school der Stanford University.
Unser Gehirn erschafft kein neues Material aus dem Nichts. Eine Idee entsteht, wenn man Teile des vorhandenen Wissens auf unerwartete Weise zusammenfügt, indem man neue Verbindungen schafft.
Jeremy Utley gab ein paar wichtige Hinweise, um Ideen zu wecken und innovatives Denken zu fördern:
- Bei Innovationen spielt die Menge eine Rolle: Wenn Sie bessere Ideen möchten, brauchen Sie mehr Ideen.
- Um mehr Ideen zu erhalten, müssen Sie neuen Input finden: Identifizieren Sie Partner, Kunden oder andere Inspirations- und Inputquellen, die die Phantasie anregen.
- Innovation ist geprägt von hoher Varianz: Um die Chancen für geniale Ideen zu erhöhen, müssen Sie auch alberne zulassen.
- Für gute Ideen brauchen Sie gute Verbindungen: Suchen Sie außerhalb Ihres vorhandenen Teams, Ihrer Organisation und sogar Branche.
Eine der wichtigsten Aufgaben eines Innovators ist die bewusste Suche nach unerwarteten Inputs.
Fördern Sie das Wohlbefinden und positive Gewohnheiten
Werden Sie Ihr bestes Ich
Jonathan Fader ist ein ehemaliger Direktor für mentale Konditionierung des Football-Teams New York Giants und des Baseball-Teams New York Mets.
Laut Jonathan Fader sind Routinen unsere eigenen persönlichen Meisterwerke – wir brauchen nur die richtigen Tools, um sie zu erschaffen.
Eine positive Gewohnheit braucht Struktur, um nachhaltig zu werden. Deshalb hat Fader einen Ansatz entwickelt, der nach „Was“, „Warum“ und „Wie“ gegliedert ist und den Führungskräfte anwenden können, wenn sie die Entwicklung positiver Verhaltensweisen fördern wollen.
Das Was
Bei dem „Was“ geht es darum, Ihr Ziel zu identifizieren und Wege zu finden, es im Auge zu behalten. Fader hat beispielsweise für seine Ziele ein Akronym namens GEMS entwickelt, das für Guitar, Exercise, Meditate und Stretch steht.
Das Warum
Um eine Gewohnheit zu entwickeln, müssen Sie eine innere Motivation finden, die Sie zur Beständigkeit anspornt. Beginnen Sie mit etwas, das mit Ihren Werten zu tun hat – Ihre Rolle als Elternteil, Ihr Engagement für Ihre Leidenschaften oder Ihre langfristige Vision für Ihr Leben.
Das Wie
Wie lange dauert es, bis ein Verhalten zur Gewohnheit wird? Studien haben bewiesen, dass es 66 Tage – ca. zwei Monate – dauert, um etwas zu verinnerlichen und es zu einem Automatismus zu machen. Aber wie können wir konsequent werden? Wir müssen Wege finden, um das gewünschte Verhalten anzuregen, was oft durch spielerische Elemente, Verbindungen und den Schutz unserer Gewohnheiten erreicht werden kann.
Ein Team zu führen bedeutet für mich, mehr psychologische Sicherheit zu schaffen – wie schaffen wir Erfahrungen, bei denen die Menschen wirklich sie selbst sein können?
Machen Sie positive Gewohnheiten realisierbar
Lewis Howes ist ein Lifestyle-Unternehmer, High-Performance Business Coach, Autor und ehemaliger Sportler.
Gute Gewohnheiten führen zu Wachstum, während schlechte Gewohnheiten zu Frustration führen. Eine gute Gewohnheit muss nicht bedeuten, dass wir unsere bestehenden Routinen komplett überarbeiten müssen, sondern sind eher kleine, erreichbare und beständige Erfolge, die uns helfen, unsere Perspektive zu verbessern und unsere Einstellung zu ändern. Beständigkeit ist das Wichtigste für eine positive Einstellung, und laut Lewis Howes können sich Führungskräfte auf diese fünf Bereiche konzentrieren, um das Wachstum voranzutreiben – sowohl innerhalb ihres Teams als auch bei sich selbst:
- Achtsamkeit: Viele von uns wissen nicht, wie sie mit negativen Gedanken umgehen sollen, also suchen wir nach einfachen Alternativen, wie sozialen Medien oder Bildschirmzeit, um ein Gefühl der Positivität zu bekommen. Wir müssen uns wegen dieser Gewohnheiten zwar nicht fertig machen, aber wir müssen unsere Gedanken erforschen, um zu verstehen, was uns antreibt.
- Für andere da sein: Wir müssen viel Zeit mit den Menschen verbringen, die uns am wichtigsten sind, uns für sie einsetzen und immer wieder auf sinnvolle Weise in diese Beziehungen investieren.
- Körperliche Gesundheit: Trinken Sie Wasser, planen Sie körperliche Aktivitäten ein, machen Sie Pausen, schlafen Sie genug – tragen Sie Erinnerungen in Ihren Kalender ein, damit Sie diese Aktivitäten nicht vergessen oder aufschieben.
- Wohltätigkeit: In einer Harvard-Studie von Dr. Elizabeth Dunn wurden einige Teilnehmer gebeten, Geld für sich selbst auszugeben, während andere gebeten wurden, es für andere Menschen auszugeben – die letztere Gruppe schätzte sich am Ende des Tages glücklicher ein. Wenn Sie anderen etwas geben, erhalten Sie im Gegenzug viel mehr und schaffen eine nachhaltigere Form des Glücks.
- Dankbarkeit: Wenn wir das, was wir bereits haben, zu schätzen wissen, haben wir mehr davon. Wenn Sie diese Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, beruhigt sich Ihr Geist und Ihre allgemeine Gesundheit verbessert sich. Egal, ob Sie ein Dankbarkeitstagebuch führen, Freunden Nachrichten hinterlassen oder sich einfach in einem Teamgespräch austauschen, achten Sie darauf, Ihre Dankbarkeit immer wieder zu äußern.
Wenn Sie sich nicht zu 100 Prozent darüber im Klaren sind, was der Sinn Ihres Lebens ist, finden Sie einen Weg, sich nützlich zu machen. Wie kann ich einer Organisation, einem Unternehmen, einem Team, einem Partner, einer Familie, was auch immer es sein mag, helfen? Dies ist schon ein Weg.
Lernen Sie, Ihre Empathie als Fähigkeit zu verbessern
Jamil Zaki ist Professor in Stanford und Autor von „The War for Kindness: Building Empathy in a Fractured World“.
Studien von Google belegen, dass Empathie eine effektive Zusammenarbeit und aufgeschlossenere Haltung fördert und zufriedenere Mitarbeiter hervorbringt. Mitarbeiter, die ihr Unternehmen als empathisch empfinden, haben häufig eine bessere Arbeitsmoral und empfinden weniger Stress, was zu geringerer Fluktuation beim Personal führt.
Empathie macht Führungskräfte besser. Führungskräfte, die mit einer empathischen Einstellung an ihre Managementaufgaben herangehen, sind in der Lage, konstruktives Feedback zu geben. Gleichzeitig gehen sie in einer Art und Weise auf individuelle Mitarbeiterbedürfnisse ein, die der jeweiligen Person hilft, sich weiterzuentwickeln.
Obwohl Empathie ein weit verbreitetes Konzept ist, bestehen darüber nach wie vor viele Missverständnisse. Manche denken, dass es eine schwer zu erlangende oder schwer zu entwickelnde Fähigkeit ist. Deshalb haben sich rund um die Empathie ein paar Mythen gebildet.
Hier sind drei Mythen, die Jamil Zaki ausgeräumt hat:
Mythos Nr. 1: Empathie ist eine Charaktereigenschaft
Tatsache: Empathie ist eine Geisteshaltung, keine persönliche Charaktereigenschaft. Und Empathie ist etwas, das wir weiterentwickeln können – man kann seine Fähigkeit, Anteil zu nehmen und Verständnis zu zeigen, auf ähnliche Weise stärken, wie man durch Krafttraining Muskeln aufbaut.
Mythos Nr. 2: Wir können erkennen, was unsere Kollegen durchmachen
Tatsache: Insbesondere in der Arbeitswelt kann der Empathie-Muskel schwinden, wenn Menschen Machtpositionen erlangen. Führungskräfte erreichen ihre Posten oft deshalb, weil sie fähig sind, Menschen zu verstehen und mit ihnen eine Verbindung aufzubauen. Wer sich in einer Führungsposition befindet, kann aber auch sein Einfühlungsvermögen verlieren. Um dieses Paradoxon zu lösen, müssen Führungskräfte sich nicht nur vorstellen, wie die Realität eines anderen aussieht, sie müssen diese auch kennenlernen.
Mythos Nr. 3: Empathie ist ein Einzelsport
Tatsache: Menschen neigen dazu, das positive Verhalten anderer in ihrem Umfeld nachzuahmen. Empathie ist dabei keine Ausnahme, was bedeutet, dass sie durch Kulturen einer Organisation und nicht durch Einzelpersonen am Leben gehalten wird. Wenn Empathie zu einer sozialen Norm wird, sind die Menschen umso mehr motiviert, empathisch zu sein, was zu einem wahrnehmbaren, weit verbreiteten freundlichen Verhalten führt.
Ich hoffe, dass wir über die Zukunft der Arbeit auf eine tiefere Art und Weise nachdenken können – darüber, wie wir die soziale Verbindung in den Mittelpunkt unserer Arbeitsplätze stellen können und dies noch mehr als bisher. Ich denke, das kann uns erfolgreicher machen, aber vielleicht noch wichtiger, es kann uns helfen, bei der Arbeit menschlicher zu sein.
Machen Sie die Arbeit menschlicher
Ganz gleich, ob sie über Best Practices für Meetings oder über Motivation beraten, die Erkenntnisse all dieser Experten lassen sich in einem Punkt zusammenfassen: Machen Sie die Arbeit menschlicher.
Das fängt damit an, dass Sie Ihre Mitarbeiter an die erste Stelle setzen. Lassen Sie die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter in die Entscheidungsfindung einfließen, vor allem, wenn die Antwort nicht immer eindeutig zu sein scheint. Ein Ansatz, bei dem die Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen, ist der wichtigste Erfolgsfaktor für eine zukunftsfähige Arbeitsumgebung.
Es ist auch wichtig, diesen Ansatz mit Lösungen zu unterstützen, die für die Erfahrung der Mitarbeiter optimiert sind, wie die in der Zoom-Plattform enthaltenen. Bei Zoom entwickeln wir Lösungen, die auf Erfahrung basieren und für diese neue, flexible Zukunft optimiert sind. Zum Beispiel die Zoom Rooms Smart Gallery, die ein inklusives Erlebnis schaffen soll, das die Gleichstellung von Mitarbeitern vor Ort und Remote-Mitarbeitern durch die strategische Anwendung von KI-Technologie fördert. Zusammen mit unserer Echtzeit-Sprachtranskription können Sie Menschen wirklich zusammenbringen, damit Mitarbeiter global arbeiten können, während sie sich gehört, verbunden, einbezogen und gleichberechtigt fühlen.
Bedeutungsvolle Arbeit beginnt mit durchdachter Führung – bringen Sie die richtigen Prozesse und Produkte ein, die Sie zur besten Führungskraft machen, die Sie sein können.